Die Homöopathie ist im gesamten Spektrum der Frauenheilkunde einsetzbar. Ansatzpunkte für eine homöopathische Therapie finden sich in den verschiedenen Lebensphasen einer Frau ‐ von der PUBERTÄT bis hin zu den WECHSELJAHREN sowie im SENIUM. In die Überlegungen zur Arzneimittelfindung werden die Symptome anderer Körperregionen, Organsysteme und die seelische Verfassung einbezogen.
Störungen im Rahmen der Menstruation (sog. "PMS", Schmerzen vor oder während der Periode, Blutungsstörungen, Rhythmusanomalien)
Unerfüllter Kinderwunsch verschiedenster Ursachen bei Frau (fehlende Blutung, zu lange / kurze Intervalle, kein Eisprung, hormonelle Störungen, PCO- Syndrom, häufige Fehlgeburten) und Mann (Spermienmenge, -qualität, Potenzprobleme)
Schwangerschaftsbegleitung (Übelkeit, Erbrechen, Blutungen, Rückenschmerzen, vorzeitige Wehen, Hochdruck, Oedeme, Terminüberschreitung)
Geburtsbegleitung (Keine oder nicht ausreichende Wehen, vorzeitiger Blasensprung, Geburtsstillstand, Zurückbleiben der Placenta, Stillschwierigkeiten, Wochenbettdepression)
Entzündungen der Scheide, der Gebärmutter / Eierstöcke, des Muttermundes (PAP-Veränderungen), der Brüste (während und außerhalb der Stillzeit), der Nieren und Blase
Neubildungen wie Endometriose, Polypen, Zysten (Eierstöcke, Brust), Myome, Fibroadenome
Begleitung von Krebspatientinnen
Beschwerden im Zusammenhang mit den Wechseljahren, wie z.B. zu häufige / zu starke Perioden oder nicht endenwollende Blutungen, Schlafstörungen, Hitzewallungen, Herzklopfen, Schwäche oder Stimmungsschwankungen
Beckenbodenschwäche, sog. "Vorfall", Inkontinenz
Hauterkrankungen am weiblichen Genitale (Schuppenflechte, Lichen, Herpes Genetalis, Neurodermitis)
Die klassische Homöopathie ist eine Arzneitherapie, bei der die Einbeziehung der gesamten Persönlichkeit der Patientin/des Patienten, sämtlicher Erkrankungen und Befindlichkeiten, die persönliche Situation sowie Biographie eine entscheidende Rolle spielt.
Es handelt sich um eine ganzheitliche Therapieform. Sie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann begründet. Die wichtigsten Merkmale sind die gezielte Arzneimittelwahl mit Hilfe der Ähnlichkeitsregel, die sich nach den individuellen, auffallenden Krankheitszeichen und Persönlichkeitsmerkmalen der Patientin/des Patienten richtet, sowie die Verwendung der Arzneimittel in potenzierter Form. Die extrem sorgfältige Patientenbefragung (Anamnese) hat eine Schlüsselfunktion auf dem Weg der Arzneimittelfindung.
Klassische Homöopathie ist kein Sammelbegriff für "alternative" Heilmethoden, sondern eine eigenständige Therapieform mit klar definierten Gesetzen. Sie kann auf einen großen Wissensschatz aus rund 200 Jahren Heilerfahrung zurückgreifen. Nach Ansichten der klassischen Homöopathie ist nicht allein der Körper erkrankt, sondern der ganze Mensch als Einheit von Körper, Geist und Seele. So erfährt die Patientin/der Patient durch die Therapie auf allen drei Ebenen des menschlichen Seins eine Steigerung des Wohlbefindens.
Neben den körperlichen Beschwerden berücksichtigt deshalb die klassische Homöopathie ebenso die Lebensgewohnheiten, die Persönlichkeitsmerkmale wie auch die Sorgen, Ängste und Träume des Patienten und das psycho-soziale Umfeld. Jede Patientin/jeder Patient wird als individuelle Persönlichkeit behandelt und bekommt ein Arzneimittel, das auf ihren/seinen spezifischen Zustand genau abgestimmt ist.
Literatur:
Medizin der Zukunft von Georgos Vithoulkas
Was ist Homöopathie? von Michael Terlinden
Klassische Homöopathie verstehen von Heide Grollman / Urs Maurer
Homöopathie ‐ Wegweiser vom Deutschen Zentralverein Homöopathischer Ärzte (Hrsg.)
Ganzheitliches Wohlbefinden ‐ Homöopathie für Frauen von Dr. med. Friedrich Graf